Im Teil 1 der Video- und Filmpraxistipps steht die Arbeitsweise von Anthony, die Softwareauswahl, die Projektplanung, der Schnitt sowie die Anwendung von Effekten für ein Reisevideo im Vordergrund.
Anthony sammelt genau wie jeder andere Videofilmer Material in Form von Video und Fotos. Ein Reisevideo läuft immer chronologisch ab, man filmt die Ereignisse vom Start bis zum Ende. Trotzdem ist ein nachträgliches Tauschen von Filmszenen möglich. Dann geht es zunächst an die Auswahl der Schnittsoftware. Für umfangreiche Projekte arbeitet Anthony mit der Adobe Creative Suite CS6. Hier vereint er gleich mehrere Programme, die für ein Videoprojekt benötigt werden, er nutzt zum Schneiden und Erstellen des Filmprojektes Premiere CS6, für Effekte und zusätzliche Animationen After Effects und Encore zum produzieren menügesteuerter Bluray Discs.
Dann geht es an die Planung des Projektes bzgl. Aufbau, Videoinhalte und Musik zur stimmungsvollen Untermalung.
Das verfügbare Filmmaterial wird zuerst von der Kamera (Chip) in ein zuvor erstelltes Projektverzeichnis auf der Videofestplatte gesichert und danach in CS6 importiert. Nun erfolgt eine Schnellauswahl und ein Ordnen des Materials in der Timeline. Ein wichtiger Punkt, die Musik wird nun ausgewählt und auch in die Timeline eingefügt. Passende Musik ist für jedes Reisevideo aber auch für andere Projekte unverzichtbar, sie hebt oft das eigentliche Geschehen in den Vordergrund. Jetzt wird das vorhandene Video- und evt. auch Fotomaterial in der Timeline mit der verwendeten Musik aufeinander abgestimmt. Videoszenen werden in Ihrer Länge getrimmt aber auch an den Stimmungswandel in der Musik angepasst, z.B. wird die Musik schneller, dann sollte Videomaterial mit schnellerer Bewegung positioniert und abgestimmt werden.
Das ist ein ganz wichtiger Moment in einem Videoprojekt, die Stimmung der Musik mit dem Video zu verbinden…
Effekte werden von Anthony gezielt eingesetzt und hängen vom Projektinhalt ab. Eine wichtige Rolle spielt die Farbkorrektur, die sehr oft bei der Nachbearbeitung unverzichtbar ist. Erst bei der Verarbeitung im Projekt sind die Fehler bzw. Farb-und Helligkeitsprobleme, die beim Filmen auftraten, so richtig sichtbar und bedürfen der Nachbesserung. Oft erzielt man hier eine Aufwertung des Materials.
Anthony filmt natürlich, wo es nur geht, mit einem Stativ. Trotzdem gibt es gerade auf einer Reise Momente, wo man schnell Aufnahmen generiert und keine Zeit zum Aufstellen eines Stativs bleibt. Auch bei Actionaufnahmen oder Unterwasseraufnahmen muß es ohne Stativ gehen. Da muß dann eine nachträgliche Stabilisierung erfolgen.
Gern verwendet er auch Geschwindigkeitsänderungen, wie Zeitraffer (Slow Motion), aber auch Beschleunigungen im Video. Natürlich muß auch diese Effektanwendung zum verwendeten Videomaterial sowie zur gewählten Musik passen und erfordert eine gesonderte Abstimmung.
Ein Beispielvideo von Anthony mit gezielt eingesetztem Zeitraffer ist hier zu sehen. Man kann hier gut erkennen, wie die spanischen Fans durch diesen Effekt in Verbindung mit der gewählten Musik die Stimmung im Stadion erleben und ausleben…