Filmen mit dem Smartphone

Smartphones verbreiten sich immer mehr. Sie sind zwar zum Telefonieren optimiert, bieten jedoch weitere nützliche Funktionen, wie z.B. das Filmen und Fotografieren. Doch diese Filmaufnahmen, meist aus der Hand gefilmt, weisen oft Verwacklungen auf, leiden in der Qualität, haben keinen optimalen Ton oder verfügen über Verzerrungen durch das fest eingebaute Weitwinkelobjektiv. Doch es geht auch besser…

Smartphone mobile video (Foto: fotolia - Uwe Wenz)Aktuelle Smartphones (z.B. iPhone 5 oder andere) verfügen oft über 2 Kameras, auf jeder Seite eine. Für Aufnahmen in besserer Qualität nutzen Sie die Kamera auf der Rückseite, denn diese verfügt über die bessere Bildschärfe. Die Kamera an der Vorderseite dient zur Erstellung von Eigenaufnahmen…  Was muß man noch beachten, um sehr gute Filmaufnahmen zu erzielen? Verwenden Sie weniger den eingebauten digitalen Zoom der Kamera im Smartphone, je stärker Sie zoomen, umso unschärfer wird das Ergebnis. Wenn Sie nun auf die Zoomfunktion nicht verzichten möchten, dann legen Sie sich ein externes Objektiv mit optischen Zoom zu. Oder besser Sie filmen Ihr Ereignis mit verschiedenen Einstellungsgrößen und setzen danach die einzelnen Szenen in einem Videobearbeitungsprogramm Ihrer Wahl (z.B. MAGIX Video deluxe, Pinnacle Studio, CyberLink PowerDirector, IMovie, FinalCutPro oder anderen) zusammen.

Das iPhone 5 verfügt z.B. auch über eine digitale Bildstabilisation, die verwendet werden kann, wenn im Video Verwacklungen erwartet werden. Dabei wird jedoch das Gefilmte vergrößert, so entsteht Spielraum für den Stabilisator, doch auch das führt zu einer Verschlechterung der Schärfe im Bild. Auch bei Schwenks entstehen oft unschöne Seiteneffekte mit eingeschalteten Stabilisator. Darum sollte man hier besser mit einem Stativ arbeiten. Organisieren Sie sich am besten eine Smartphone-Hülle mit einem Stativgewinde sowie ein kleines Fotostativ. Sie werden sofort spürbar bessere Film-Ergebnisse erzielen. Oder nutzen Sie beim Film-Einsatz Ihres Samrtphones auf eine feste Unterlage, z.B. auf Mauern, Tischen, Autodach etc.. Hier halten Sie das Smartphone mit beiden Händen fest, jeweils mit dem Zeigefinger und Daumen, das reduziert Verwacklungen, auch wenn man sich zusätzlich an eine Hauswand lehnt… Wenn dann später im Video doch Verwacklungen enthalten sind, dann gelingt u.a. eine Optimierung mit diesen Programmen, proDAD Mercalli V2 oder V3, sowie ProDrenalin. Letzteres beseitigt auch die Verzerrungen, die im Bild durch das Weitwinkelobjektiv entstanden sind.

Nachtaufnahmen gestalten sich mit Smartphones generell schwierig. Oft ist nur ein Mini-Blitz verfügbar (z.B. beim iPhone 5), welches sich auch nur als schwaches Dauerlicht zum Filmen hinzuschalten lässt. Hier hilft nur eine Zusatzbeleuchtung (z.B. eine LED-Lampe im Akkubetrieb). Oft bieten diese LED-Lampen auch mehrstufig einstellbare Helligigkeitsstufen. So gelingt eine optimale Anpassung an das noch vorhandene Umgebungslicht. Trotzdem sei gesagt, filmen Sie Ihre Motive zu Tageszeiten, wenn genügend Licht zur Verfügung steht. Das minimiert evt. verfügbares Rauschen in Ihren Filmaufnahmen.

Smartphone & Filmaufnahme (Foto: fotolia - Uwe Wenz)Beachten Sie auch die Aufnahme von Ton. Smartphones verwenden hier oft Mikrofone, die über keine Richtwirkung verfügen, somit nehmen Sie sämtliche Nebengräusche mit auf. Auch ein eingebauter Windschutz fehlt oft. Der eigentliche Ton kann damit extrem leiden. Verwenden Sie daher, z.B. beim Filmen von Interviews ein externes Mikrofon. Hier sind sehr praktisch Ansteckmikrofone, die einfach dem Interviewpartner angesteckt werden können, damit wird die Audio-Qualität deutlich verbessert. Sie können natürlich auch Richtmikrofone einsetzen.

Wichtig ist auch, vor dem eigentlichen Filmen sich zu Überlegen, was möchte ich zeigen, welche Auflösung und Qualität soll es sein und dann starten Sie den Dreh Ihrer schneidbaren Einstellungen. Um so leichter fällt Ihnen dann die Nachbearbeitung Ihrer Aufnahmen im abschliessenden Filmprojekt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Speicherkapazität Ihres Smartphones. Videos verbrauchen gerade in hohen Auflösungen (z.B. bei Full HD-Video in 1920×1080 Pixel) viel Speicherplatz. Wenn Sie nun viel Videoaufnahmen machen, dann sollten Sie sich gleich für ein Smartphone mit einem max. Speicherausbau (von. z.B. 64GB) entscheiden. Vor jedem Dreh sollten Sie alte Filme auf Ihren Computer übertragen und dann den internen Speicher des Smartphones löschen. Auch ein Ersatzakku ist für Filmaufnahmen mit dem Smartphone sehr wichtig. Gerade bei längeren Filmprojekten ist das sehr nützlich.

Was mache ich nach dem Dreh mit dem Smartphone. Empfehlenswert wäre die Übertragung des Materials auf einen PC oder Mac, damit danach die eigentliche Nachbearbeitung gestartet werden kann. Für den Mac und PC gibt es hier verschiedene Videobearbeitungsprogramme, mit denen Sie aus Ihrem Rohmaterial fantastische Filme gestalten können.

Auf meinem Film-Blog, hier auf www.film-bearbeitung24.de finden Sie dazu zahlreiche Tipps & Tricks sowie Anregungen. Viel Spaß beim Stöbern…